Ratgeber: Soll man ein Schnurlostelefon immer auf die Basis legen?

Publiziert am 2014/10/03 unter: Telefon24 Blog / Info

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Gigaset S820ADieses Thema ist wohl schon fast so alt wie das Schnurlostelefon selbst. Wohin mit dem Telefonhörer? Immer auf die Basisstation oder ist das schlecht für den Akku? Diese Fragen stellen sich zahlreiche Benutzer von schnurlosen Festnetztelefonen. Auf den üblichen Diskussionsforen und Ratgeber-Communitys finden sich zahlreichste verschiedene Meinungen, sowie Tipps und Tricks im vermeintlich korrekten Umgang mit Akkus.

Viele argumentieren mit eigenen Erfahrungen und ungeprüft übernommenen, sowie teilweise recht abenteuerlichen Theorien. Doch wie sieht es aus technischer Sicht mit dem richtigen Aufladen von Akkus aus? Was hält ein moderner Akku aus und was sollte man besser bleiben lassen?

Früher: Alles anders und doch wenig besser

Wenn man die ersten Schnurlostelefone aus den frühen 90er Jahren betrachtet, so sind die Tipps zur Materialschonung gar nicht so unberechtigt. Die damaligen Akkus hatten im Vergleich zu ihren modernen Counterparts eine recht begrenzte Lebensdauer und verfügten nur über eine sehr überschaubare Zahl an Ladezyklen. Zusätzlich war die Elektronik in den Basisstationen eher rudimentär und so kam es schnell zu Überladungen. Ein weiteres Phänomen ist der bekannte Memory-Effekt. Dieser tritt vor allem bei älteren Akkus der NiCd-Bauart auf. Durch andauerndes Teilladen und Entladen, verlieren diese kontinuierlich ihre Kapazität. So kann es dazu kommen, dass diese Akkus bereits nach einer relativ kurzen Zeit absolut unbrauchbar werden.

Gigaset S820AModerne Akkumulatoren

Bei den Akkus wurden in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte erzielt. Neue Typen wie NiMH (Nickel Metallhydrid) sowie LiIon (Lithium Ionen) und LiPo (Lithium Polymer) haben die alten NiCd-Akkus fast restlos verdrängt. Diese neuen Akkus zeichnen sich durch eine erhöhte Kapazität, einem geringerem Gewicht und einem verminderten Memory-Effekt aus. Und auch bei den Basisstationen hat sich einiges getan. Die simplen Ladeschaltungen wurden durch modernere und teilweise intelligente Elektronik ersetzt. So wird der Akku immer effektiv und optimal geladen. Das erhöht die Lebensdauer und verhindert eine Überladung.

Hier ein kurzer Überblick über die gängigsten Akkutypen und ihre Lebensdauer:

NiCd Akku: 800-1500 Ladezyklen und 7-8 Jahre Lebensdauer

NiMH Akku: 350-500 Ladezyklen und 3-5 Jahre Lebensdauer

Li Ion Akku: 500-800 Ladezyklen und 5-7 Jahre Lebensdauer

Die angegebenen Ladezyklen entsprechen jeweils Vollzyklen und somit kann ein solcher Akku in der Praxis deutlich öfter aufgeladen werden, als die technischen Daten vermuten lassen.

Was bedeutet das jetzt alles für den Normalbenutzer und sein Telefon?

Gigaset S820A

Es ist vollkommen gefahrlos möglich sein Telefon immer auf die Basisstation zu stellen. Durch das teilweise nachladen passiert den Akkus nichts und das Telefon ist immer vollgeladen und einsatzbereit. Außerdem entfällt so die teilweise recht nervige Suche nach dem Telefon, das wieder einmal irgendwo abgelegt wurde. Viel gefährlicher als ein konstantes Aufladen, ist damals wie heute ein Tiefentladen der Akkus. Durch eine vollständige Tiefentladung werden die Akkus nachhaltig und irreparabel beschädigt. Sie verlieren enorm an Kapazität und sind im schlimmsten Fall vollkommen unbrauchbar.

Fazit

Solange der Akku nicht tiefentladen wird oder das Telefon mehrere Monate ungenutzt herumliegt (Entladung!) ist es modernen Akkumulatoren von beispielsweise Gigaset vollkommen egal, ob sie auf der Basisstation, daneben oder sonst irgendwo liegen. Moderne Akkus verkraften ein sporadisches Ladeverhalten des Benutzers sehr gut und leiden auch nicht mehr so stark wie ihre Vorgänger unter dem Memory-Effekt.

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